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Eine Roller-Tour über Bali - Wo die Insel noch ursprünglich ist!


Wer Bali auf eigene Faust, abseits der ausgetretenen Touristenpfade, erkunden will, macht das am besten mit einem Roller. Wir haben in 10 Tagen den noch ursprünglichen Norden der indonesischen Insel erkundet.


Karte von Bali, Route
Unsere Route: Start- und Zielpunkt war Ubud.

Bevor es losgeht:

So gut wie jede Unterkunft in Ubud vermietet Roller. Für ein einfaches Modell muss man zwischen 50.000 und 80.000 Rp pro Tag (ca. 3-5 €) rechnen. Mietet man den Roller für längere Zeiträume (zum Beispiel einen Monat) wird es deutlich günstiger. Wir haben den Roller in unserer AirBnB in Ubud gemietet und  für einen Monat eine Miete von 25.000 Rp pro Tag bezahlt.

Was wir euch für eine Rollertour auf jeden Fall empfehlen, ist so wenig Gepäck wie möglich mitzunehmen! Wir haben aus 2 Backpacks einen gemacht und noch einen kleinen wasserdichten Rucksack mit der Kamera mitgenommen. Unser restliches Gepäck haben wir in der Unterkunft in Ubud gelassen. Für längere Strecken wäre das schon zu viel Gewicht gewesen... Je weniger man auf dem Rücken hat, desto entspannter wird die Tour!


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Tag 1 und 2

Von Ubud ging es in der ersten Etappe Richtung Osten in den kleinen Berg-Ort Sidemen. Schon zu Beginn der ca. 30 Kilometer langen Strecke ins Hinterland sah das Wetter nicht besonders gut aus; schwarze Wolken hingen tief zwischen den Bergen. Wir machten uns trotzdem auf den Weg. Nach einem Zwangsstop, bei plötzlich sintflutartigem Schauer, in einem kleinen Shop irgendwo im Nirgendwo, ging es weiter. Herrschte auf den Straßen um Ubud noch viel Verkehr, fanden wir uns schon bald in verschlafenen Dörfchen, in denen man kaum noch einem Touristen begegnet. Hier fängt das echte Bali an. 

Roller, Bali
Unser kleines Gefährt


Unsere Navigations-App (wir nutzten für den ganzen Weg die App „Mapsme“) führte uns auf immer kleinere Straßen durch tiefen Dschungel und vorbei an riesigen Reisfeldern. Als die Straße nur noch aus einen geschotterten Feldweg bestand, wurden wir allerdings misstrauisch, ob wir wirklich noch auf dem richtigen Weg waren. Unser Handy sagte uns, dass wir nur noch wenige Hundert Meter von unserem Ziel, Sidemen, entfernt seien, aber die skeptischen Blicke der Reisbauern sagten uns, dass etwas nicht stimmte. Und so war es auch: Plötzlich mündete unser Feldweg in einen reißenden Fluss. Scheinbar war hier mal eine Brücke, was aber schon Jahre her gewesen sein musste. Also blieb uns nichts anderes übrig als umzudrehen. Ein paar sehr nette Einheimische zeigten uns den Weg über eine neue Umgehungsstraße, die zwar nicht weniger abenteuerlich, aber zumindest befahrbar war.

Motorroller, Reisfelder
Die Umgehungsstraße: winzige Wege führen durch die Reisfelder von Sidemen

Eine halbe Stunde später kamen wir in dem kleinen Ort Sidemen an. Wir hatten uns schon im Voraus ein Zimmer in der Villa Abian Ayu für 2 Nächte reserviert (Doppelzimmer mit Frühstück 375.000 Rp, ca. 23,50 €). Die Aussicht vom Balkon des Zimmers war wirklich spektakulär. Im Vordergrund schaut man auf Reisterrassen und tiefen Dschungel rechts und links und im Hintergrund ragt der Mount Agung in die Höhe (wenn er es zwischen den Wolken hindurch schafft). Auch der Pool ist sehr schön gelegen. Wir können euch das Hotel definitiv empfehlen!

Pünktlich mit unserer Ankunft startete der nächste Regenguss und ließ uns keine Gelegenheit mehr die Umgebung zu erkunden, sodass wir den Rest des Tages auf dem Balkon verbrachten und das Wolkenspiel über den Reisfeldern beobachteten.



Mount Agung, Bali
Aussicht auf den Mount Agung von unserem Balkon aus!

Am nächsten Tag machten wir uns auf in die Reisfelder. Es gibt mehrere Wege um diese zu erkunden. Im Gegensatz zu den bekannten Reisfeldern von Tegalalang sind die Felder hier um einiges größer und man sieht kaum einen anderen Touristen. Der Ort selbst ist eher funktionell mit mehreren Unterkünften, Restaurants und Shops. 

Reisfeld, Sidemen, Bali
Unterwegs in den...
Reisfeld, Sidemen, Bali
...Reisfeldern von Sidemen

Tag 3 und 4

Unser nächstes Ziel war der ca. 40 Kilometer entfernte Küstenort Amed.  Wir starteten früh am Morgen, um auf dem Weg noch zwei bekannte Tempel besuchen zu können. Das Wetter im Inland war immer noch wechselhaft, sodass wir uns mehrmals in kleinen Läden unterstellen mussten, als der Regen zu stark wurde. Das erste Ziel für diesen Tag war der Tempel Tirta Gangga. 

Tempel Tirta Gangga
Tempel Tirta Gangga

Einen weiteren Stopp legten wir bei dem Tempel Lempuyang, bekannt als das „Himmelstor“, ein. Trotz dicker Wolkendecke stand eine lange Schlange an Touristen für das bekannte „Instagram-Foto“ am Himmelstor an. Uns hat aber auch die restliche weitläufige Tempelanlage sehr gut gefallen, die von den meisten anderen Besuchern links liegen gelassen wird.



Himmelstor
Das berühmte Himmelstor: In Akkordarbeit werden Fotos gemacht, jeder hat 3 Posen, dann kommt der Nächste in der Schlange dran!

Den schwarzen Strand von Amed mit dem mächtigen Mount Agung im Hintergrund erreichten wir am Nachmittag. Unsere Unterkunft, Putra'Lebah Amed Guest House (Doppelzimmer mit Frühstück für 325.000 Rp, ca. 20,50€), lag direkt am Strand. Nur wenige Meter entfernt vom schönen Korallenriff vor der Küste. Hier kann man neben vielen Fischen auch Wasserschildkröten beobachten. Am Abend lohnt es sich südlich der Stadt zum „Sunset Point“ zu fahren und bei einem kalten Bier in einer der Bars den Sonnenuntergang neben dem Agung zu genießen.

Amed, Strand
Der schwarze Strand von Amed
Amed, Strand
Vom „Sunset Point“ hat man einen tollen Blick auf die Bucht


Tag 5, 6 und 7

Heute stand die bisher längste Etappe auf dem Programm. Von Amed an der Ostküste Balis wollten wir bis nach Pemuteran im Nord-Westen der Insel fahren, eine Strecke von gut 130 Kilometern. Spätestens auf dieser Strecke merkten wir, dass wir zu viel Gepäck bei uns hatten. Ein größerer Backpack für den hinten sitzenden und einen Kleinen zwischen den Beinen des Fahrers ist einfach zu viel! Da wird eine so lange Strecke schnell anstrengend.

Mit einigen Pausen in den kleinen Küstenorten auf dem Weg (hier lohnt sich auch eine weitere Übernachtung, wenn ihr mehr Zeit mitbringt) kamen wir gegen Abend mit schmerzendem Gesäß in Pemuteran an.

Bali, Tor
Auf dem Weg fanden wir unser eigenes kleines Himmelstor
Permutheran, Strand
Angekommen am Strand von Pemuteran

Der kleine Ort ist genau das richtige für die Regeneration nach einer langen Fahrt. Es gibt günstige schöne Unterkünfte und leckere Restaurants. Am Strand findet man viele Strandbars mit Liegen zum entspannen.

Vor der Küste wird das in der Vergangenheit zerstörte Riff durch Biorock-Stahlkäfige in allen möglichen Formen wieder neu angelegt - das weltweit größte künstliche Riff, ein wirklich tolles Projekt! Nicht nur hier lohnt sich das schnorcheln, sondern auch auf einer Tour zur Pulau Menjangan. Die kleine Insel am westlichsten Zipfel Balis wird auch „Deer Island“ genannt und bietet unserer Meinung nach das schönste Riff zum Schnorcheln oder Tauchen, das man auf Bali finden kann.

Doch leider ist auch hier die Natur nicht vom Plastikmüll verschont geblieben. Beim Schnorcheln durch das künstliche Riff vor dem Strand kann es passieren, dass auch die eine oder andere Plastiktüte neben einem auftaucht... Sehr schade!

Deer Island, Pulau Menjangan
"Deer Island"

Der entspannte „Vibe“ von Pemuteran hat uns komplett angesteckt, so dass wir 3 Tage hier verbrachten. Unsere Unterkunft, das Dimpil Homestay, können wir sehr empfehlen (Doppelzimmer mit Frühstück 158.000 Rp, ca. 10 €).



Tag 8 und 9

Es ging wieder ins Hochland! Während an der Küste schönstes Wetter war, zog es sich, umso weiter wir ins Landesinnere kamen, immer mehr zu. Die ersten Regenschauer begrüßen uns dann auch bei der Ankunft in Munduk, einem kleinen Bergdorf und unserem Stop für die folgenden 2 Tage.

Munduk, Bali
Der kleine Ort Munduk

Munduk ist bekannt für seine Reisterrassen und für Wasserfälle, von denen es in der Umgebung unzählige gibt. Man kann viele Wanderungen, mit oder ohne Guide, unternehmen. Besonders schön fanden wir den „walk“ zu den 5 Wasserfällen, den man direkt aus dem Ort starten kann.

Golden Valley Wasserfall
Golden Valley Wasserfall

Übernachtet haben wir im Aditya Homestay (Doppelzimmer mit Frühstück für 280.000 Rp., ca. 17,50 €). Vom oberen Zimmer und der Terrasse hat man einen Panorama-Blick auf den Ort, das Tal und bei klarer Sicht sogar bis zum Meer.

Tag 10

Tag 10 war der letzte Tag unseres Roadtrips bevor es wieder zurück nach Ubud ging. Auf den 65 Kilometern von Munduk bis Ubud gibt es aber einiges zu sehen. Immer bergauf geht es von Munduk bis man den ersten Blick auf die Twin Lakes genießen kann. Unser Weg führte uns noch für einen kurzen Abstecher zu den Seen hinunter. Wir wollten uns den Tempel Pura Ulun Danu Tamblingan einmal aus der Nähe anschauen.

Pura Ulun Danu Tamblingan
Pura Ulun Danu Tamblingan

Weiter geht es auf der Hauptstraße hoch über den Seen entlang. Dieser Straßenabschnitt ist fest in touristischer Hand. Neben Restaurants mit Blick auf die Seen, allen möglichen Tierarten mit denen man sich fotografieren lassen kann (bitte bitte nicht machen!) und den Instagram-Fotomotiven mit diversen Strohnestern, Schaukeln etc. gibt es hier alles was der "Touri" braucht. Nehmt euch für die Hochebene unbedingt eine Jacke mit. Der Temperaturunterschied zur Küste ist gewaltig. Auf dem Weg zurück ins Tal Richtung Ubud fährt man an vielen Feldern mit Gemüse und Obst vorbei. Auch ein Stop an dem Tempel Ulun Danu Beratan im See mit dem selben Namen können wir euch empfehlen. Da wir bei unserem letzten Aufenthalt auf Bali dort waren, haben wir dieses Mal nicht angehalten. Aber seid euch sicher, alleine werdet ihr dort nicht sein... allein der Parkplatz ist riesig... Die letzten Kilometer zurück bis Ubud, unserem geheimen Lieblingsort auf Bali, muss man sich leider mit sehr viel Verkehr auf der einzigen Hauptstraße, die in den Norden führt teilen. 

Ubud, Bali
Zurück in Ubud

Bali eignet sich super für eine mehrtägige Rollertour. Die nächste Unterkunft ist nie weit entfernt und es gibt wahnsinnig viel, auch abseits der Hauptpfade, zu entdecken. 10 Tage für diese Strecke ist das absolute Minimum. Wir hätten auch durchaus noch ein paar Tage länger im wunderschönen Norden Balis verbringen können!

Ubud, Bali, Pool
Zeit für ein paar Tage am Pool

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Kommentare: 4
  • #1

    Tanja (Freitag, 28 Februar 2020 07:01)

    Huhu,
    wie hieß euer AirBnB in Ubud?
    Toller Beitrag :)

  • #2

    Luisa (Sonntag, 01 März 2020 09:43)

    Hallo Tanja,
    vielen Dank!
    unsere Unterkunft in Ubud war die "Villa Di Sawah". Können wir sehr empfehlen!
    lg Luisa

  • #3

    Frank (Montag, 06 Februar 2023 11:50)

    Hallo. Sehr schöne Tour, die wir auch gerne machen würden. Habt ihr die Koordinaten/Tour für Mapsme?

  • #4

    Diagnosefernweh (Dienstag, 07 Februar 2023 10:51)

    Hallo Frank,
    vielen Dank für deinen Kommentar.
    Leider haben wir nicht die Koordinaten für jeden Stopp recherchiert. Wir wünschen euch eine tolle Tour über die wunderbare Insel.
    Lg Johannes und Luisa