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Sabbatical als Arzt - Auszeit vom Krankenhaus


In anderen Berufszweigen gehört es schon zur Tagesordnung: Unbezahlter Urlaub, ein Sabbat-Jahr oder „Sabbatical“.

Als Arzt im Krankenhaus ist das allerdings noch immer schwer zu realisieren und wird oft stigmatisiert. Genauso oft stehen eigene Bedenken dem Wusch im Wege.

Ist es überhaupt möglich als Arzt eine längere Auszeit zu nehmen?

Wir haben als Assistenzärzte eine einjährige Pause eingelegt. 

Warum das vielleicht auch für dich die beste Entscheidung ist, erfährst du hier.



Warum gerade Ärzte

Ärzte fühlen sich besonders verantwortlich für ihre Arbeit. Die moralische Verpflichtung für das Wohl der Patienten zu sorgen, steht an oberster Stelle. Das führt zu einer ethischen Zwickmühle zwischen Patientenwohl und eigenem Befinden. Denn die Pflichterfüllung hört nicht mit dem Feierabend auf. Überstunden sind an der Tagesordnung, die Arbeitsbelastung ist hoch, Stress allgegenwärtig. Überarbeitung und schlechte Arbeitsbedingungen führen dazu, dass Ärzte manchmal sogar ihre eigene Gesundheit gefährden. 

Befragungen unter Assistenzärzten zeigen, dass Arbeitszeitregelungen nicht eingehalten, Überstunden nicht bezahlt oder ausgeglichen und Belastungen durch Dienste als sehr hoch empfunden werden.

 

Das führt dazu, dass sich immer mehr Ärzte nach einer Pause sehnen.


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Unverständnis des Arbeitgebers

Dieser Wunsch trifft jedoch selten auf Verständnis.

Als Arzt ist es immer noch normal sich allein mit „Medizin“ zu beschäftigen und keine anderen Interessen zu haben. Wer sich mehr Zeit für andere Vorlieben wünscht oder sogar eine Auszeit nehmen möchte, wird oft als „nicht fleißig“, „nicht zielstrebig“ und „nicht belastbar“ stigmatisiert.  Eine "work-life-balance", auf die in vielen anderen Berufszweigen mittlerweile geachtet wird, ist bei Ärzten noch nicht vorgesehen.



Eigene Bedenken

Eigene Bedenken betreffen vor allem die Karriereplanung. Bekomme ich wieder eine Stelle nach der Pause? Was denkt der nächste Arbeitgeber über die Lücke im Lebenslauf? Wo steige ich in meiner Karriere wieder ein, wenn ich wiederkomme?

Diese Fragen wollen wir im Folgenden beantworten.

Die Gründe für ein Sabattical sind vielfältig: Manche wünschen sich mehr Zeit für Fortbildungen, andere wollen Reisen, ihren Hobbys nachgehen oder sich selbst verwirklichen.

Angst keine neue Stelle zu finden, muss man sich als Arzt derzeit kaum machen. Es herrscht in Deutschland weiterhin Ärztemangel. Tausende Stellen gelten als unbesetzt, vielerorts wird verzweifelt nach Ärzten gesucht. Wir hatten nach unserer Rückkehr keine Probleme eine neue Stelle zu finden. Ebenso war die Sorge nach der „Lücke im Lebenslauf“ unbegründet. In Vorstellungs-gesprächen wurde unsere Weltreise immer mit großem Interesse und Bewunderung zur Kenntnis genommen. „Das hätte ich auch mal machen sollen“, haben wir von mehreren Chefs gehört. Und vielleicht war der zukünftige Chef ja auch mal als Backpacker in der Welt unterwegs; auch das ist vorgekommen.

Der Neueinstieg in der Assistenzarztzeit fällt außerdem nicht schwer. Da die Weiterbildungszeit in Abschnitte unterteilt werden kann (je nach Fachrichtung mindestens 3-Monats-Blöcke), steigt man genau da wieder ein, wo man aufgehört hat und verliert durch eine Auszeit nichts von der bereits abgeleisteten Weiterbildungszeit. Schon schwieriger ist es als Niedergelassener. Die Aufgabe einen Stellvertreter für die eigene Praxis zu finden, stellt sich als deutlich größeres Problem dar.


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Warum es richtig ist

Unserer Meinung nach sind Ärzte, die den Mut haben auszusteigen, Vorreiter, die verstanden haben, dass man eine Balance braucht. Eine positive „work-life-balance“ führt zu mehr Motivation und Zuverlässigkeit, hat einen positiven Effekt auf Krankenzeiten und steigert die Produktivität.

Die, die es gewagt haben, kommen mit vielen Erfahrungen, einem erweiterten Horizont, anderen Perspektiven und gesteigerter Reflexion wieder zurück. Was wirklich im Leben zählt, wie man seine privaten und beruflichen Prioritäten sieht, erfährt man oft erst durch Abstand. 

Zusätzlich kommen diese Erkenntnisse auch dem nächsten Arbeitgeber zu Gute: Andere Perspektiven, neue Ansätze, mehr Motivation und Flexibilität; welcher Chef wünscht sich nicht einen Arbeitnehmer mir solchen Eigenschaften?

 

Unser Ratschlag ist: Warte nicht bis zur Rente, wenn du einen Traum hast! Gerade als Arzt weißt du, dass es in den Sternen steht, wieviel Zeit du noch hast.



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